Bula

21. - 28. April 2016

 

Letzten Montag habe ich meine letzte Klausur geschrieben und meine Zeit als Studentin an der UOW ist damit jetzt leider auch schon vorbei. Entgegen meiner anfänglichen Erwartungen liefen die Klausuren eigentlich ganz gut und das gesamte restliche Semester war für mich auch mehr als erfolgreich. Ganz am Anfang hatte ich ja wahnsinnig Angst, dass ich die Fächer hier nicht bestehen werde, weil die Anforderungen schon echt verdammt hoch waren und die Assignments, die ich regelmäßig abgeben musste sehr anspruchsvoll waren. Steffi und ich haben regelmäßig Witze gemacht, dass wir im Endeffekt das Projekt an der HS Koblenz doch noch machen müssen. Aber, meine Sorgen waren total unbegründet, denn ich habe für alle Assignments sehr gute Noten bekommen und auch wenn ich meine Klausurergebnisse noch nicht habe, bin ich mir sicher, dass ich alles bestanden habe. Als grandiosen Abschluss des Semesters haben Iris und ich eine weitere und vorerst letzte gemeinsame Reise geplant, nämlich nach Fiji. 

 

Vor unserem Abflug haben wir noch einen letzten gemeinsamen Abend mit unserer großen "Wollongong Familie" verbracht, denn wenn ich aus Fiji zurückkomme, sind fast alle wieder zu Hause und Iris fliegt nach Fiji direkt zurück nach Finland. Wie immer hatten wir einen superschönen und lustigen Abend. Ich muss echt sagen, dass ich mit meinen Freunden hier wahnsinnig Glück hatte und ohne diese lustige internationale Truppe mein ganzes Auslandssemester nur halb so schön gewesen wäre. Ich bin ziemlich traurig, dass unsere gemeinsame Zeit schon vorbei ist und wir uns ab sofort nicht mehr jeden Tag sehen werden. Es ist wirklich verrückt, was für Freundschaften sich in nur wenigen Monaten entwickeln können! Ich bin so ein Glückspilz, dass ich jetzt Freunde auf der ganzen Welt habe und freue mich jetzt schon sehr darauf, sie alle irgendwann wieder zu sehen. 

Ein letzter gemeinsamer Abend in der großen Gruppe; meine Wollongong-Familie.
Ein letzter gemeinsamer Abend in der großen Gruppe; meine Wollongong-Familie.

Ankunft in Nadi

Am Dienstag ging es dann - zur Ausnahme mal zu einer humanen Zeit (sonst mussten wir immer schon den Zug um 5:30h nach Sydney nehmen) - zum Flughafen nach Sydney und dann nach Nadi auf Fiji. 

Der Empfang in Nadi war sehr herzlich. In der Eingangshalle vom Flughafen standen ein paar Fijianer, die uns mit Gesang begrüßt haben. Erster Eindruck: Die Menschen in Fiji sind alle super fröhlich und gut gelaunt. Dieser Eindruck hat sich bei mir während der gesamten Woche immer wieder bestätigt. 

Die gesamte Situation war etwas bittersüß. Da sich Iris an dem Morgen von ihren ganzen Freunden in Wollongong verabschieden musste, hat sie während des Flugs und auch in der Ankunftshalle immer wieder weinen müssen. Das hat uns dann allerdings in Nadi ziemlich zum Lachen gebracht, weil während sie so traurig war, waren die Fijianer mit ihrer Musik einfach super gut gelaunt. 

Bula ist übrigens das Wort der Woche. Das bedeutet "Hallo" in Fiji und wir aber gefühlt für alles benutzt und ständig gesagt. Wir haben uns dann gleich mal and die örtlichen Gewohnheiten angepasst und Bula in unsere Alltagssprache integriert. Ich hab euch mal ein Video/Lied von meinem Bula Remix hier hochgeladen. Es gibt in Fiji ungefähr für jedes Lied, das bei uns in den Charts läuft eine Bula (Reggae) Version, das fand ich irgendwie sehr witzig. Mein Lieblingslied war Hello von Adele. Also dreht die Lautsprecher auf und genießt ein paar Fiji Vibes wenn ihr durch meine Bilder klickt. :-) 

In Nadi selbst haben wir nur die allererste Nacht verbracht, für die Woche ist Inselshopping angesagt: Fiji hat ja über 300 Inseln. Eine bekannte Inselgruppe sind die Yasawas und die Mamanuca Islands. Wir haben uns von den beiden Inselgruppen jeweils eine Insel ausgesucht, auf denen wir dann jeweils drei Tage verbringen werden.

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Blue Lagoon

Blue Lagoon
Blue Lagoon

Unser erster Stopp: Blue Lagoon Resort auf Nacula. Die Fahrt dorthin mit der Fähre hat 4,5 Stunden gedauert. Auf dem Weg zu unserem Ziel haben wir schon einen sehr guten ersten Eindruck von den Inseln bekommen: überall weiße Strände und Palmen. Unsere Vorfreude ist immer größer geworden, je näher wir dem Ziel waren. Als wir dann am Blue Lagoon Resort angekommen sind, konnte ich mein Glück ehrlich gesagt gar nicht fassen. Die Insel ist der TRAUM schlechthin! Ich war in meinem Leben schon an vielen Stränden, aber sowas habe ich noch nie gesehen!! :-) 

Die Insel und vor allem das Resort haben alle meine Erwartungen um Längen übertroffen und auch noch eine Woche später kann ich gar nicht fassen, dass ich an so einem paradiesischen Ort war. 

Lunch with a view. Das Essen im Resort war überragend: Crêpes zum Frühstück, eine große Auswahl an leckeren Gerichten zum Mittag und ein drei-Gänge-Menü zum Abendessen.
Lunch with a view. Das Essen im Resort war überragend: Crêpes zum Frühstück, eine große Auswahl an leckeren Gerichten zum Mittag und ein drei-Gänge-Menü zum Abendessen.

Für unseren Urlaub auf Fiji haben wir uns nichts vorgenommen, außer pure Entspannung! 

Unsere ersten Tage haben wir nur am Strand gelegen und an unseren Tanlines gearbeitet und Pina Coladas aus Kokosnüssen geschlürft! Bestes Leben :-) 

Am dritten Tag haben wir vom Resort aus einen kleinen Ausflug in das nahgelegene Dorf der Insel gemacht und die circa 300 Einheimischen besucht. Obwohl das Leben dort - vor allem im Vergleich zu dem, was wir gewohnt sind - sehr ärmlich ist, strahlen die Menschen so eine Lebensfreude aus. Alle strahlen und sind sehr herzlich. Einige der Frauen haben für uns einen kleinen Muschelmarkt gemacht, bei dem sie selbstgemachte Ketten, Armbänder und Fußkettchen verkauft haben. Sie saßen dort auf ihren Teppichen mir ihrer ausgebreiteten Ware und am liebsten hätte ich angefangen zu weinen und über all etwas gekauft. An einem Armband oder einer Fußkette arbeiten die circa 2 bis 3 Stunden und die Muscheln für den Schmuck sammeln sie auch selber aus dem Meer und dann verkaufen sie die Kettchen für 5 FD, was umgerechnet circa 2,30€ ist. Ich habe dann insgesamt drei Fußkettchen gekauft und mich sehr nett mit den Damen unterhalten. Wirklich eine tolle Erfahrung. 

Das Haus vom Chief.
Das Haus vom Chief.
Ein Klassenraum der örtlichen Schule.
Ein Klassenraum der örtlichen Schule.
Meine Fußkettchen vom Muschelmarkt.
Meine Fußkettchen vom Muschelmarkt.

Ganz besonders haben es mir die wunderschönen Sonnenuntergänge in Fiji angetan. 

Neben den Sonnenuntergängen gab es vom Resort aus jeden Abend Programm. Um 18 Uhr wird jeden Abend das Kaltgetränk Kavagetrunken (linkes Bild). Das was aussieht wie eine Regenpfütze schmeckt auch ehrlich gesagt so. Das Getränk wird aus dem Pulver einer Wurzel aus Fiji und Wasser hergestellt. Eine Runde der Kava Zeremonie läuft folgendermaßen ab: 

1. Man sagt  wie voll man seinen Becher haben möchte, die Auswahl geht von low tide (halb voll), high tide (voll) zu tsunami (übelst voll)

2. Bevor man den Becher bekommt, klatscht man einmal in die Hand und ruft Bula (wie gesagt, dieses Wort wird für alles und immer benutzt)

3. Man trinkt das Gesöff

4. Man klatscht drei mal, was "Dankeschön" bedeutet. 

Das Getränk soll einen übrigens high machen und macht den ganzen Mund taub und kribbelig. ;-) 

Dazu wurde dann typische Fiji Musik gespielt. 

 

Dann hatten wir an einem Abend ein internationales Krabbenrennen (mittleres Bild) und an unserem letzten Abend haben - ich glaube - die Schulkinder der örtlichen Schule eine Aufführung gehabt mit typischem Fiji Gesang und Tanz (rechtes Bild). Sehr cool!

Vor unserer Abreise haben wir uns für eine Stunde Stand Up Paddle Boards ausgeliehen und sind am Riff entlang gepaddelt. Ich habe zum ersten mal auf einem SUP-Board gestanden und es hat wirklich super viel Spaß gemacht! :-) Wie man auf dem Bild sehen kann, war das Wasser auf Nacula Island kristallklar und man konnte alles unter sich sehen, das Riff und die Fische. Wahnsinn! 

Der Tollpatsch, der ich leider bin, hab ich allerdings einen kleinen Kampf mit dem Riff gehabt. Ich hab irgendwann die Balance auf dem Board verloren und bin volle Kanne auf mit meinen Beinen auf das Riff geknallt, was irgendwie ziemlich scharfe Kanten hatte. Habe mir meine Beine und meine Fußsohlen an mehreren Stellen aufgeschlitzt. :-D Aber ist alles fast wieder verheilt! War ja klar, dass irgendwie sowas passieren musste! Haha

Damit ist dann leider unser Aufenthalt im traumhaften Blue Lagoon Resort auch schon vorbei gewesen. Ich hätte hier locker noch mehr Zeit verbringen können und habe mir auf jeden Fall fest vorgenommen, dass ich irgendwann in meinem Leben noch einmal herkomme. Falls ich irgendwann mal den Richtigen finden sollte, kann ich mir gut vorstellen, hier vielleicht eine Strandhochzeit zu feiern?! Naja,  mal sehen, aber Träumen darf man ja... :-) 

Bounty Island

Unser zweiter und letzter Stopp: Bounty Island. Die Insel hat uns mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und Gesang am Strand begrüßt. Auch wenn nichts an Blue Lagoon rankommt, haben wir uns auch auf Bounty Island sehr wohlgefühlt. Wir haben dort auch ein sehr nettes deutsches Pärchen aus Frankfurt kennen gelernt. Die Eltern von dem Mädchen hatten genauso einen guten Geschmack wie meine bei der Namensgebung, sie hieß auch Julia. :-) Mit den zwei habe ich auch am Montag um 4 Uhr morgens das Deutschland-Slowakei-Spiel geschaut! 

Bounty Island
Bounty Island

Auch auf Bounty haben wir die meiste Zeit nur in der Sonne gelegen und uns gebräunt und uns Sonnenuntergänge angeschaut. Ich glaube, die Sonne auf Bounty war ein bisschen stärker als auf Nacula, meine Bräune ist sofort am ersten Tag explodiert und ich habe ziemlich starke Bikiniabdrücke mitgenommen! jUHU! :-) 

Am ersten Tag haben wir außerdem an einer Baby-Schildkröten-Fütterung teilgenommen. Die Kleinen werden im Resort aufgezogen und dann, wenn sie groß genug sind, ins Meer entlassen. Es war so süß ihnen beim Schwimmen und Essen zuzuschauen. 

Romantischer Sonnenuntergang auf Bounty.
Romantischer Sonnenuntergang auf Bounty.

Jeden Abend haben die Hosts nach dem Abendessen für uns gesungen und getanzt und gute Stimmung gemacht! An unserem letzten Abend haben sie uns mit auf die Bühne geholt und uns ein Abschiedslied "Ni sa Moce" gesungen und uns alles gute für unseren weiteren Lebensweg gewünscht. Das war eine sehr schöne Geste und es war echt "magisch" in Mitten von dem Gesang zu stehen. 

Ja, so schnell ist unsere Woche in Fiji und damit meine letzte Woche mit Iris hier in Australien vorbei gegangen. Als wir am Dienstag Nachmittag mit einem kleinen Boot von der Insel abgeholt wurden, hatten wir bei einem letzten Anblick auf die Inseln Fijis Tränen in den Augen. Es war wirklich eine sehr schöne Woche im Paradies. 

Unser Rückflug nach Sydney war dann auch nochmal ziemlich witzig. Wir saßen irgendwie in einer total alten Maschine (dabei ist FIJI Airways echt super, und sehr zu empfehlen)! Auf den ausklappbaren Tischen waren sogar noch Spuren von deutscher Schrift zu sehen! Auf jeden Fall durfte man in dem Flugzeug sein Handy irgendwie überhaupt nicht einschalten, was natürlich total unseren Plan, Musik zu hören und zu schlafen, durchkreuzt hat. Stattdessen haben wir dann Wein getrunken, Schiffe versenken und Stadt Land Fluss gespielt und unsere letzen Stunden zusammen genossen. Am Flughafen in Sydney haben wir dann noch gemeinsam was gegessen und uns voneinander verabschiedet. :-( Ich habe die letzten 4,5 Monate fast jeden Tag mit Iris verbracht und habe so viel mit ihr gesehen (Perth, Neuseeland, Uluru, Darwin und Fiji) und sie ist mir in der kurzen Zeit eine sehr, sehr gute Freundin geworden, mit der ich wahnsinnig viel Spaß hatte! Zum Glück liegen Finnland und Deutschland nicht so weit außeinander, sodass wir uns auch in Europa regelmäßig besuchen können. Auch wenn die Distanz bei einer guten Freundschaft keine Rolle spielt,  hat es mich gestern Abend emotional ziemlich mitgenommen, mich von ihr zu verabschieden und zu realisieren, dass meine Zeit hier schon vorbei ist! Es war wirklich die beste Zeit meines Lebens, die ich immer in guter Erinnerung behalten werde!! 

 

Wie gehts bei mir jetzt weiter? Ich bin jetzt noch bis Sonntag in Wollongong und dann hole ich mein Julchen vom Flughafen in Sydney ab und reise mit ihre noch vier Wochen in Australien und eine Woche nach Bali bevor es dann für mich im August wieder nach Deutschland geht!