Red Centre

Vom 13.-15. Mai waren Iris und ich für ein Wochenende im Red Centre Australiens, eine Halbwüste mit rotem Sand im Outback des Northern Territory. 

Auf unserem Weg zum Uluru, der wohl bekannteste Felsen im Outback haben wir eine kleine Rast eingelebt und das "Ziehkamel" von unserem Guide besucht. Ihr Name ist Nibbles und sie war super lieb und sehr verfressen! Ich wusste bis zu unserem Trip gar nicht, dass es in Australien Kamele gibt. Im 19. Jahrhundert wurden sie von Europäern in Australien eingeführt und heute ziehen mehrere Hunderttausend Kamele durchs Outback. 

Unsere beiden Nächte sollten wir jeweils in einem Resort campen, hört sich jetzt ziemlich spektakulär und luxuriös an, allerdings wird das Wort "Resort" im Outback anscheinend für alles benutzt. Selbst der Flughafen hieß Resort. Als wir in unserem ersten Resort angekommen sind, waren wir jedoch mehr als überrascht. In der Tourbeschreibung hieß es, dass wir in Zelten schlafen und daher haben wir natürlich herkömmliche Zelte erwartet, allerdings waren es eher kleine Hütten, in denen wir schlafen sollten. Das hat uns sehr gefreut, denn tagsüber ist es im Outback zwar unendlich heiß, aber nachts kühlt es dafür ziemlich stark runter.

 

Mit unserer Tour, die wir gebucht haben, hatten wir ziemlich Glück. Normalerweise sind circa 20 Leute bei so einer Tour dabei, wir waren allerdings nur zu viert! Das war fast wie eine private Führung durch das Outback. Am ersten Abend haben wir ein Lagerfeuer gemacht und wurden von unserem Tourguide bekocht. Spontan haben wir uns dafür entschieden, dass wir die erste Nacht in einem so genannten Swag unter freiem Himmel schlafen werden. Als wir gefragt haben, was ein Swag ist, wurde uns gesagt, dass wir es uns wie einen Sarg vorstellen sollten - cool! Das rechte Bild zeigt unseren Swag. Es ist quasi wie ein großer, wasserdichter Schlafsack mit einer Matratze und einer Klappe, die man über sein Gesicht klappen kann, wenn es einem zu kalt wird. Ich war mir erst nicht sicher, ob ich im Swag schlafen möchte oder nicht: es war wirklich sehr kalt draußen und im Outback laufen überall Wüstenhunde (Dingos) rum, die wir auch jaulen gehört haben. Die einmalige Gelegenheit unter dem wunderschönen Sternenhimmel Australiens zu schlafen, wollte ich mir dann aber nicht entgehen lassen! Und ich wurde nicht enttäuscht! Der Sternenhimmel war DER Wahnsinn! Sowas habe ich in meinem Leben noch nicht erlebt! Wir haben die Milchstraße, Saturn, Merkur und Jupiter und ganz viele andere Sterne ganz klar gesehen - einfach toll! :-) 

Kings Canyon

Am Samstag sind wir ganz früh aufgestanden und zum Kings Canyon gefahren, wo wir dann mehrere Stunden gewandert sind und viel über die Geschichte und die Bräuche der Aborigines gelernt haben. 

An diesem kleinen Felsbrocken kann man sehen, dass der Kings Canyon und die anderen Felsen im Outback (Uluru und Kata Tjuta) eigentlich weiß sind, aber mit einer roten Rostschicht bedeckt sind. 

Uluru

Felsmalereien am Uluru. Das war früher eine Schule der Aborigines.
Felsmalereien am Uluru. Das war früher eine Schule der Aborigines.

Am Samstag Abend konnten wir den spektakulären Sonnenuntergang am Uluru beobachten. Bevor wir hierher geflogen sind, haben uns einige in Wollongong gefragt, warum wir denn die weite Reise auf uns nehmen nur um einen Stein zu sehen. Unter anderem deswegen! Es ist wirklich faszinierend wie sich die Farbe des Felses verändert, wenn die Sonne untergeht. 

Und am Sonntag Morgen haben wir dann noch den wunderschönen Sonnenaufgang gesehen. 

Kata Tjuta

Das Fazit meines Sonntags war, dass ich Fliegen hasse, dabei haben wir echt noch eine gute Zeit erwischt. Die Fliegen im Outback sind wirklich unerträglich und aggressiv. Anstatt einfach friedlich in der Gegend rumzufliegen, attackieren sie die ganze Zeit das Gesicht, kriechen ins Ohr, in die Nase, ans Auge etc. Ich kann mir echt nich vorstellen, wie das wohl im Sommer sein muss. :D

Aber abgesehen von den außerordentlich nervigen Fliegen war Kata Tjuta sehr schön. Wir sind mehrere Stunden gewandert und haben uns diese einzigartige Landschaft angeschaut. 

Elephant Rock
Elephant Rock

Die Aborigines haben eigentlich für jede Pflanze eine Verwendung. Wir haben Pflanzen gesehen, mit denen man eine verschnupfte Nase freimacht, eine Pflanze, die Wunden zuklebt, eine Pflanze, die sie als Bürste inklusive Conditioner verwenden, nur diese Blume auf dem Bild hat leider keine Verwendung. Deswegen wird sie von den Aborigines Mula Mula genannt, was so viel bedeutet wie "pretty but useless". :D